Praktische Hinweise zum FernAbsG 2
     

Haftungsausschluss

Die Wiedergabe dieses Gesetzes und die Kommentare, Hinweise etc., kurzum die ganze Seite, wurde nicht von mir geschrieben. Autor ist ein Rechtsanwalt. Deshalb erfolgt die Wiedergabe ohne Gewähr, eine Haftung kann nicht übernommen werden. Lassen Sie Ihre individuelle Umsetzung der gesetzlichen Regelungen und Lösungen in jedem Fall von einem versierten Anwalt überprüfen!

Diese Seite soll nur das FerAbsG näher bringen und mögliche Ansatzpunkte im Fall von Schwierigkeiten darstellen. Sie ist keine Rechtsberatung und ersetzt keinen Anwalt.


Stand: 10. Mai 2002

Das Gesetz

 

Inhalt:


1. Vertragsabschluss

a) Angebot
b) Annahme
c) Beweisschwierigkeiten
d) Nicht mögliche Verträge

2. Fernabsatz-Gesetz

a) Widerrufsrecht
b) Kein Widerrufsrecht
c) Abwicklung bei Widerruf
d) Missbrauch der Kreditkarte
e) Nicht bestellte Waren

3. Lieferung
4. Reklamation
5. Probleme bei Reklamation
6. Garantie

Zahlungsarten

Wissenswertes


Zahlungsarten

Shopping-Recht

Wie die rechtliche Seite beim Internet-Einkauf aussieht, interessiert nicht nur Auktionsteilnehmer, die feststellen, dass sie Waren trotz Zuschlags nicht erhalten, defekte Waren bezahlt haben oder bezahlte Waren nicht bekommen.
Auch der "normale" Internethandel hat seine rechtlichen Tücken. Natürlich ist das neue Notebook aus den Staaten für 2550 US-Dollar im Vergleich zu 8.000 DM billig, nur wird dieser Vorteil durch Versandkosten und Zoll schnell wieder aufgefressen. Lesen Sie dazu auch Bestellen im Ausland.
Und wenn Sie dann noch feststellen, dass der LCD-Bildschirm genau in der Mitte einen häßlichen grünen Fleck von 25 quadratisch angeordneten Pixels aufweist, ist das Notebook den gesamten Aufwand für Rücksendung und Durchsetzung von Garantieansprüchen kaum noch wert.


E-Commerce

E-Commerce bietet viele Vorteile, von denen die bequeme Lieferung nach Hause und das gesetzlich garantierte 14-tägige Rückgaberecht nur zwei von vielen sind. Was die meisten vom E-Commerce noch zurück schrecken lässt, ist die Frage der Zahlung. Hacker, Cracker, Datendiebe warten nur darauf Kreditkartendaten auszuspionieren und redliche Kunden zu schädigen.

E-Commerce kann für Sie als Kunde vollkommen sicher sein, wenn Sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachten und möglichst solche Zahlungsmethoden wählen, bei denen Sie sicher sein können, im Fall des Falles, schnell und einfach wieder an Ihr Geld zu kommen.

Rabatte

  Mengenrabatte bei Online-Auktionen, Konzertkarten als Zugabe zur Online-Reise oder schlicht 15% Preisnachlass können Sie jetzt ganz legal bekommen. Vorausgesetzt Sie können handeln.

Mit Ausnahme von Auktionen ist es jedoch mit dem Feilschen im Internet nicht so weit her, schließlich braucht man hierzu einen persönlichen Kontakt. Zwar werden mit dem Wegfall der beiden Gesetze übliche Internet-Auktionsformen, wie etwa Primus Powershopping, legalisiert, solange nur der jeweils zu zahlende Preis pro Rabattstufe genannt wird.
Doch, nachdem der Grund für die Abschaffung der Gesetze die Konkurrenz aus dem Ausland war, die hierzulande per Internet Rabatte bieten darf, die der deutsche E-Shop nicht bieten durfte, wirkt sich der Wegfall im E-Commerce anders aus: Rabatte werden entweder von vorne-herein gewährt oder es werden Kundenbindungsprogramme eingeführt. Das heißt je mehr im E-Shop übers Jahr gekauft wird, desto größer der Rabatt. Angebote unterscheiden sich zukünftig nicht mehr ausschließlich durch den Preis, sondern es werden Zusatzleistungen geboten, mittels derer Preisvergleiche eher schwieriger werden. Als Kunde erwartet einen in Zukunft damit Folgendes:

  • Kundenkarten: Je mehr Sie im Jahr kaufen, desto größer der Rabatt.
  • Zusatzleistungen: Zugaben machen Preisvergleiche schwieriger.
  • Mengenrabatte: Kaufe drei, zahle zwei.
  • Bonusprogramme: Bonusmeilen bei Kauf in verschiedensten Shops,
  • Rabatte für bestimmte Kundengruppen (Vereinsmitglieder, Schüler, Taucher, etc.)

Aber eins nach dem anderen: Vor der Reklamation steht zunächst der Vertragsabschluss. Und selbst der bereitet derzeit im Internet Probleme - je nachdem, wer sich auf den Vertrag berufen will.

Rechnung

Lieferung: Zahlung erfolgt nach Lieferung der Ware.
Rückforderung: Unproblematisch. Wenn es etwas zu beanstanden gibt, zahlen Sie erst mal nicht.
Vorteil: Sie können die Ware in Ruhe auf Herz und Nieren prüfen bevor Sie zahlen
Nachteil: keinen.

Empfehlenswert? Uneingeschränkt!

Bankeinzug

Lieferung: Belastung erfolgt mit Versand der Ware an den Kunden.
Rückforderung: Innerhalb von 4 Wochen mit Schreiben an die kontoführende Bank.
Vorteil: Die Rückforderung des Geldes ist, sofern der Händler das Geld nicht von sich aus zurück überweist, bei Widerruf des Kaufvertrages relativ einfach möglich.
Nachteil: Die Kontodaten müssen per Internet übermittelt werden. Der E-Commerce-Shop sollte daher eine verschlüsselte Verbindung zur Eingabe der Bankdaten anbieten.

Empfehlenswert? Ja. Das Lastschriftverfahren funktioniert jedoch nur beim Einkauf bei deutschen Firmen oder Firmen mit deutscher Niederlassung. Bei Missbrauch ist Rückforderung des Geldes über die Bank problemlos möglich.


Kreditkarte

Lieferung: Belastung erfolgt mit Versand der Ware an den Kunden.
Rückforderung: Innerhalb von 6 Wochen mit Schreiben an die die Kreditkarte ausgebende Bank/Stelle.
Vorteil: Die Rückforderung des Geldes ist relativ einfach per Brief möglich. Die stellt Nachforschungen beim Händler an und schreibt das Geld dann wieder gut.
Nachteil: Die Kreditkartendaten müssen per Internet übermittelt werden. Bei Rückforderung einer Zahlung in ausländischer Währung kann es zu Kursverlusten kommen.
Empfehlenswert? Ja. Beim Einkauf im Ausland ist es die einzige wirklich praktikable Lösung. Aufgrund der Widerrufsmöglichkeiten der Zahlung ist die Missbrauchsgefahr beschränkt, zumal man derzeit weder Geheimnummern angeben muss noch die Bestellung digital signieren kann.

 

Pago (Bankeinzug und Kreditkarte)

Lieferung: Versand der Ware erfolgt, wenn PAGO dem Händler den Eingang der Zahlung bestätigt.
Rückforderung: Wie bei Bankeinzug/Lastschriftverfahren oder Kreditkarte.
Vorteil: PAGO stellt die Sicherheit der Datenübermittlung über das Internet bei Eingabe der Zahlungsdaten sicher.
Nachteil: Sofern Kontrolle der Abrechnung (Kontoauszug/Kreditkartenabrechnung) erfolgt, gibt es keine Nachteile.
Empfehlenswert? Uneingeschränkt empfehlenswert, da der Kunde sich auf aktuellen Maßstäben entsprechende Sicherheitsstandards bei der Übermittlung vertraulicher Daten über das Internet verlassen kann.

Vorauskasse

Lieferung: Versand de Ware erfolgt nach Eingang der Zahlung.
Rückforderung: Aufforderung des Händlers und, so dieser nicht zahlt, Klage auf Rückzahlung.
Vorteil: Für den Kunden keinen.
Nachteil: Man hat keinerlei Kontrolle, ob man die Ware bekommt und ob diese der Bestellung entspricht.
Empfehlenswert? Nein. Als Kunde muss man leider immer wieder mit "schwarzen Schafen" unter den Händlern rechnen. Von Vorauskasse kann daher nur abgeraten werden.

Geldkarte

Lieferung: Versand der Ware erfolgt nach Eingang der Zahlung.
Rückforderung: Aufforderung des Händlers und, so dieser nicht zahlt, Klage auf Rückzahlung (vgl. Vorauskasse)
Vorteil: Theoretisch anonym. Sofern jedoch eine Warenlieferung erforderlich ist, muss dem Händler die Lieferanschrift bekannt gegeben werden.
Nachteil: Zahlung erfolgt, bevor der Kunde die Ware erhalten hat.
Empfehlenswert? Empfehlenswertes Verfahren, das sich jedoch bislang nicht durchgesetzt hat.

Inkasso

Lieferung: Versand der Ware erfolgt, wenn Inkassostelle dem Händler Zahlung bestätigt.
Rückforderung: Innerhalb von 4 Wochen mit Schreiben an die kontoführende Bank (vgl. Bankeinzug/Lastschrift).
Vorteil: Einfache und sichere Zahlungsmethode (vgl. auch Lastschriftverfahren).
Nachteil: Registrierung bei Firstgate mit Name und Kontodaten
Empfehlenswert? Ja.

paybox

Lieferung: Versand der Ware erfolgt, wenn die Inkassostelle dem Händler die Zahlung bestätigt.
Rückforderung: Aufforderung des Händlers und, so dieser nicht zahlt, Klage auf Rückzahlung.
Vorteil: Abrechnung erfolgt über die Handy-Telefonrechnung. Anders als bei 0190'er Internetzugängen (siehe unten) wird kein Dialer installiert, sondern der zu zahlende Betrag nach Rückbestätigung belastet.
Nachteil: Zahlung erfolgt, bevor der Kunde die Ware erhalten hat.
Empfehlenswert? Empfehlenswert. Das Verfahren dient dem Schutz des Kunden und des Händlers, der sicher sein kann, das Geld auch zu bekommen.


0190er Nr.

Lieferung: Es erfolgt kein Warenversand, sondern es werden kostenpflichtige Webseiten freigeschaltet (oft kostenpflichtige Sexseiten).
Rückforderung: Sehr geringe Erfolgsaussichten, da Anbieter in aller Regel im Ausland sind oder Tarnadressen verwendet werden.
Vorteil: Keiner.
Nachteil: Der Internetzugang im Computer wird verändert. Es sind Fälle betrügerischer Installationen bekannt geworden, bei denen der Kunde, ohne sein Wissen, nur über den 0190er Zugang ins Web kam, was zu extrem hohen Telefonrechnungen geführt hat.
Empfehlenswert? Abzuraten. Wurde man Opfer eines 0190er Dialers, sollte Strafanzeige gestellt werden. Der Rechner sollte nicht mehr verändert werden, um keine Beweise zu vernichten. Problem: Die Telekom als Inkassostelle zieht die Rechnung zunächst ein. Achtung: Die neuesten Versionen von 0190er Zugangsdialern installieren sich als Browser-Plugin ohne Wissen des Kunden, sofern die Sicherheitseinstellungen des Internet Explorers zu niedrig eingestellt wurden.

seriöse 0190er Nr.

Lieferung: Es erfolgt kein Warenversand, sondern es werden kostenpflichtige Webseiten freigeschaltet.
Rückforderung: Widerspruch gegenüber der Telefongesellschaft ist nicht Erfolg versprechend. Der Kunde muss sich direkt an den Händler halten.
Vorteil: Eigentlich einfache sichere Methode zur Zahlung geringer Beträge, da keine geschützten Daten über das Internet übermittelt werden müssen. Die Abrechnung erfolgt über die Telefonrechnung.
Nachteil: Kontrolle der Abrechnung kann, gerade wegen der kleinen Beträge, für die das Verfahren dient, problematisch sein.
Empfehlenswert? Wegen der grundsätzlichen Bedenken gegenüber 0190er Internetzugangsdialern nur eingeschränkt empfehlenswert.

 


Fazit


Zu empfehlen sind aus Kundensicht Zahlung auf Rechnung, Zahlung per Lastschrift, Kreditkarte und paybox, als die die Interessen von Händlern und Kunden am ausgewogensten berücksichtigende Verfahren. Von Vorauskasse und 0190er Internetzugangsdialern ist grundsätzlich abzuraten.

Wissenswertes

Seriöse Shops

So erkennen Sie seriöse und sichere Online-Shops

Lange Internet-Adressen sind verdächtig. Lautet sie etwa "http://www.mitglied.billignet.de/elektromueller/", muss sich der Shopinhaber fragen lassen, inwieweit das Angebot professionell ist, wenn er nicht das Geld für eine eigene Domain aufbringen kann, zumal Domains immer günstiger werden. Die Seitengestaltung einer Shop-Site gibt außerdem Aufschluss über die Seriosität. Eine sehr einfache oder gar fehlerhafte Seite zeigt, dass der Shopbetreiber keinen großen Wert auf eine professionelle Präsenz legt. Der allerneuste Schnickschnack ist dabei nicht ausschlaggebend, aber jeder Internetuser erkennt schnell eine gut durchdachte und funktional schlüssige Seite.

Für Sie als Kunden sollte die Sicherheit der Bezahlung ein wichtiges Kaufkriterium sein. Der weitverbreitete Verschlüsselungs-Standard Secure Socket Layer (SSL) ist solch ein Indiz. Ist diese Kodierungsart vorhanden, werden sensible Daten wie Bankverbindung oder Kreditkarten-Nummer nur für den Empfänger (also hier den Shopbetreiber) lesbar weitergeleitet. Bietet der Shopbetreiber zusätzlich den Geldtransfer per Kreditkarte, Nachnahme oder Rechnung an, sammelt der virtuelle Laden ebenfalls Sicherheits-Pluspunkte. Schnell zugängliche Allgemeine Geschäftsbedingungen, und die ausführliche Darstellung der Produkte sind weitere Kriterien dafür, dass Geschäfte nichts zu verbergen haben. Zur Offenheit eines Shops zählt auch, dass der Anbieter eine genaue Anschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse angibt. So kann der Kunde auf den ersten Blick erkennen, wo der Sitz des Internetgeschäfts ist, und hat die direkte Möglichkeit der Kontaktaufnahme.

Sicherheit beim Bezahlen

Sicherheitsstandards im Internet

Einen der höchsten Standards für einen risikofreien Einkauf im Internet bietet die Paybox. Mit der vierstelligen Paybox-PIN bezahlt der Kunde nicht im weltweiten Netz, sondern über das sichere Mobilfunknetz. Damit fällt also die Eingabe sensibler Daten über das Internet weg. Bei der Online-Anmeldung werden die persönlichen Daten SSL-verschlüsselt. Sollte wider Erwarten dennoch Ihre Paybox missbraucht werden, haften Sie nur für Schäden in Höhe von 50 Euro. Die Haftung entfällt, wenn der Missbrauch nicht grob fahrlässig oder vorsätzlich war.

 

Sicherheit bei Kreditkartenzahlung

Wer haftet bei Missbrauch?

Viele schleierhafte Gerüchte sind über das Bezahlen per Kreditkarte im Umlauf.
Tatsache ist: Kauft jemand auf Ihre Kosten mit Ihrer Kreditkartennummer ein, dann haften Sie auf keinen Fall. Die Haftungsfrage wird je nach Sachlage zwischen Kreditkarteninstitut und Händler geklärt.

Bestellen im Ausland

Kalkulieren Sie Zollgebühren und Portokosten ein

Online-Shopping gewinnt seinen Reiz auch dadurch, dass schnell über Ländergrenzen hinweg CD-, Bücher- oder Mode-Bestellungen möglich sind. Für die ausländischen Shops gelten die selben Kriterien wie für die deutschen Online-Läden. Die größten Unterschiede entstehen aber durch zusätzliche Zoll- und Portokosten. So kann ein internationales Schnäppchen schnell zum überteuren Vergnügen werden. Nur für EU-Länder gilt, dass der Gerichtstand dem Land des Käufers entspricht. Bei Problemen in anderen Nationen gilt das dortige Rechtssystem. Außerdem geben nur wenige Läden internationale Garantien, so dass der Käufer meistens auf eigene Gefahr kauft.

Mittlerweile gehört Online-Shopping zum Alltag. Täglich setzen virtuelle Geschäfte Millionen von Mark um. Die hier erklärten Sicherheitsstandards ziehen immer weitere Kreise. Damit sinkt das Risiko, ohne Gegenleistung abgezockt zu werden. Wer die obigen Tipps beherzigt und sich die Läden vorher gut anschaut, senkt zudem die Möglichkeiten des Missbrauchs drastisch. Schließlich geht die Entwicklung alternativer Online-Bezahlung ständig weiter. So entstand zum Beispiel auch die virtuelle Kreditkarte, die ähnlich wie die Paybox durch hohe Sicherheitsstandards besticht.

 

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