Zahlungsarten
Shopping-Recht
Wie
die rechtliche Seite beim Internet-Einkauf aussieht, interessiert nicht
nur Auktionsteilnehmer, die feststellen, dass sie Waren trotz Zuschlags
nicht erhalten, defekte Waren bezahlt haben oder bezahlte Waren nicht
bekommen.
Auch der "normale" Internethandel hat seine rechtlichen Tücken.
Natürlich ist das neue Notebook aus den Staaten für 2550 US-Dollar
im Vergleich zu 8.000 DM billig, nur wird dieser Vorteil durch Versandkosten
und Zoll schnell wieder aufgefressen. Lesen Sie dazu auch Bestellen im
Ausland.
Und wenn Sie dann noch feststellen, dass der LCD-Bildschirm genau in der
Mitte einen häßlichen grünen Fleck von 25 quadratisch
angeordneten Pixels aufweist, ist das Notebook den gesamten Aufwand für
Rücksendung und Durchsetzung von Garantieansprüchen kaum noch
wert.
E-Commerce
E-Commerce
bietet viele Vorteile, von denen die bequeme Lieferung nach Hause und
das gesetzlich garantierte 14-tägige Rückgaberecht nur zwei
von vielen sind. Was die meisten vom E-Commerce noch zurück schrecken
lässt, ist die Frage der Zahlung. Hacker, Cracker, Datendiebe warten
nur darauf Kreditkartendaten auszuspionieren und redliche Kunden zu schädigen.
E-Commerce
kann für Sie als Kunde vollkommen sicher sein, wenn Sie entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen beachten und möglichst solche Zahlungsmethoden
wählen, bei denen Sie sicher sein können, im Fall des Falles,
schnell und einfach wieder an Ihr Geld zu kommen.
Rabatte
Mengenrabatte
bei Online-Auktionen, Konzertkarten als Zugabe zur Online-Reise oder schlicht
15% Preisnachlass können Sie jetzt ganz legal bekommen. Vorausgesetzt
Sie können handeln.
Mit
Ausnahme von Auktionen ist es jedoch mit dem Feilschen im Internet nicht
so weit her, schließlich braucht man hierzu einen persönlichen
Kontakt. Zwar werden mit dem Wegfall der beiden Gesetze übliche Internet-Auktionsformen,
wie etwa Primus Powershopping, legalisiert, solange nur der jeweils zu
zahlende Preis pro Rabattstufe genannt wird.
Doch, nachdem der Grund für die Abschaffung der Gesetze die Konkurrenz
aus dem Ausland war, die hierzulande per Internet Rabatte bieten darf,
die der deutsche E-Shop nicht bieten durfte, wirkt sich der Wegfall im
E-Commerce anders aus: Rabatte werden entweder von vorne-herein gewährt
oder es werden Kundenbindungsprogramme eingeführt. Das heißt
je mehr im E-Shop übers Jahr gekauft wird, desto größer
der Rabatt. Angebote unterscheiden sich zukünftig nicht mehr ausschließlich
durch den Preis, sondern es werden Zusatzleistungen geboten, mittels derer
Preisvergleiche eher schwieriger werden. Als Kunde erwartet einen in Zukunft
damit Folgendes:
- Kundenkarten:
Je mehr Sie im Jahr kaufen, desto größer der Rabatt.
- Zusatzleistungen:
Zugaben machen Preisvergleiche schwieriger.
- Mengenrabatte:
Kaufe drei, zahle zwei.
- Bonusprogramme:
Bonusmeilen bei Kauf in verschiedensten Shops,
- Rabatte
für bestimmte Kundengruppen (Vereinsmitglieder, Schüler, Taucher,
etc.)
Aber
eins nach dem anderen: Vor der Reklamation steht zunächst der Vertragsabschluss.
Und selbst der bereitet derzeit im Internet Probleme - je nachdem, wer
sich auf den Vertrag berufen will.
Rechnung
Lieferung:
Zahlung erfolgt nach Lieferung der Ware.
Rückforderung: Unproblematisch. Wenn es etwas zu beanstanden
gibt, zahlen Sie erst mal nicht.
Vorteil: Sie können die Ware in Ruhe auf Herz und Nieren prüfen
bevor Sie zahlen
Nachteil: keinen.
Empfehlenswert? Uneingeschränkt!
Bankeinzug
Lieferung:
Belastung erfolgt mit Versand der Ware an den Kunden.
Rückforderung: Innerhalb von 4 Wochen mit Schreiben an die
kontoführende Bank.
Vorteil: Die Rückforderung des Geldes ist, sofern der Händler
das Geld nicht von sich aus zurück überweist, bei Widerruf des
Kaufvertrages relativ einfach möglich.
Nachteil: Die Kontodaten müssen per Internet übermittelt
werden. Der E-Commerce-Shop sollte daher eine verschlüsselte Verbindung
zur Eingabe der Bankdaten anbieten.
Empfehlenswert? Ja. Das Lastschriftverfahren
funktioniert jedoch nur beim Einkauf bei deutschen Firmen oder Firmen
mit deutscher Niederlassung. Bei Missbrauch ist Rückforderung des
Geldes über die Bank problemlos möglich.
Kreditkarte
Lieferung:
Belastung erfolgt mit Versand der Ware an den Kunden.
Rückforderung: Innerhalb von 6 Wochen mit Schreiben an die
die Kreditkarte ausgebende Bank/Stelle.
Vorteil: Die Rückforderung des Geldes ist relativ einfach
per Brief möglich. Die stellt Nachforschungen beim Händler an
und schreibt das Geld dann wieder gut.
Nachteil: Die Kreditkartendaten müssen per Internet übermittelt
werden. Bei Rückforderung einer Zahlung in ausländischer Währung
kann es zu Kursverlusten kommen.
Empfehlenswert? Ja. Beim Einkauf im
Ausland ist es die einzige wirklich praktikable Lösung. Aufgrund
der Widerrufsmöglichkeiten der Zahlung ist die Missbrauchsgefahr
beschränkt, zumal man derzeit weder Geheimnummern angeben muss noch
die Bestellung digital signieren kann.
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Pago
(Bankeinzug und Kreditkarte)
Lieferung:
Versand der Ware erfolgt, wenn PAGO dem Händler den Eingang der Zahlung
bestätigt.
Rückforderung: Wie bei Bankeinzug/Lastschriftverfahren oder
Kreditkarte.
Vorteil: PAGO stellt die Sicherheit der Datenübermittlung
über das Internet bei Eingabe der Zahlungsdaten sicher.
Nachteil: Sofern Kontrolle der Abrechnung (Kontoauszug/Kreditkartenabrechnung)
erfolgt, gibt es keine Nachteile.
Empfehlenswert? Uneingeschränkt empfehlenswert,
da der Kunde sich auf aktuellen Maßstäben entsprechende Sicherheitsstandards
bei der Übermittlung vertraulicher Daten über das Internet verlassen
kann.
Vorauskasse
Lieferung:
Versand de Ware erfolgt nach Eingang der Zahlung.
Rückforderung: Aufforderung des Händlers und, so dieser
nicht zahlt, Klage auf Rückzahlung.
Vorteil: Für den Kunden keinen.
Nachteil: Man hat keinerlei Kontrolle, ob man die Ware bekommt
und ob diese der Bestellung entspricht.
Empfehlenswert? Nein. Als Kunde muss
man leider immer wieder mit "schwarzen Schafen" unter den Händlern
rechnen. Von Vorauskasse kann daher nur abgeraten werden.
Geldkarte
Lieferung:
Versand der Ware erfolgt nach Eingang der Zahlung.
Rückforderung: Aufforderung des Händlers und, so dieser
nicht zahlt, Klage auf Rückzahlung (vgl. Vorauskasse)
Vorteil: Theoretisch anonym. Sofern jedoch eine Warenlieferung
erforderlich ist, muss dem Händler die Lieferanschrift bekannt gegeben
werden.
Nachteil: Zahlung erfolgt, bevor der Kunde die Ware erhalten hat.
Empfehlenswert? Empfehlenswertes Verfahren,
das sich jedoch bislang nicht durchgesetzt hat.
Inkasso
Lieferung:
Versand der Ware erfolgt, wenn Inkassostelle dem Händler Zahlung
bestätigt.
Rückforderung: Innerhalb von 4 Wochen mit Schreiben an die
kontoführende Bank (vgl. Bankeinzug/Lastschrift).
Vorteil: Einfache und sichere Zahlungsmethode (vgl. auch Lastschriftverfahren).
Nachteil: Registrierung bei Firstgate mit Name und Kontodaten
Empfehlenswert? Ja.
paybox
Lieferung:
Versand der Ware erfolgt, wenn die Inkassostelle dem Händler die
Zahlung bestätigt.
Rückforderung: Aufforderung des Händlers und, so dieser
nicht zahlt, Klage auf Rückzahlung.
Vorteil: Abrechnung erfolgt über die Handy-Telefonrechnung.
Anders als bei 0190'er Internetzugängen (siehe unten) wird kein Dialer
installiert, sondern der zu zahlende Betrag nach Rückbestätigung
belastet.
Nachteil: Zahlung erfolgt, bevor der Kunde die Ware erhalten hat.
Empfehlenswert? Empfehlenswert. Das
Verfahren dient dem Schutz des Kunden und des Händlers, der sicher
sein kann, das Geld auch zu bekommen.
0190er
Nr.
Lieferung:
Es erfolgt kein Warenversand, sondern es werden kostenpflichtige Webseiten
freigeschaltet (oft kostenpflichtige Sexseiten).
Rückforderung: Sehr geringe Erfolgsaussichten, da Anbieter
in aller Regel im Ausland sind oder Tarnadressen verwendet werden.
Vorteil: Keiner.
Nachteil: Der Internetzugang im Computer wird verändert. Es
sind Fälle betrügerischer Installationen bekannt geworden, bei
denen der Kunde, ohne sein Wissen, nur über den 0190er Zugang ins
Web kam, was zu extrem hohen Telefonrechnungen geführt hat.
Empfehlenswert? Abzuraten. Wurde man
Opfer eines 0190er Dialers, sollte Strafanzeige gestellt werden. Der Rechner
sollte nicht mehr verändert werden, um keine Beweise zu vernichten.
Problem: Die Telekom als Inkassostelle zieht die Rechnung zunächst
ein. Achtung: Die neuesten Versionen von 0190er Zugangsdialern installieren
sich als Browser-Plugin ohne Wissen des Kunden, sofern die Sicherheitseinstellungen
des Internet Explorers zu niedrig eingestellt wurden.
seriöse
0190er Nr.
Lieferung:
Es erfolgt kein Warenversand, sondern es werden kostenpflichtige Webseiten
freigeschaltet.
Rückforderung: Widerspruch gegenüber der Telefongesellschaft
ist nicht Erfolg versprechend. Der Kunde muss sich direkt an den Händler
halten.
Vorteil: Eigentlich einfache sichere Methode zur Zahlung geringer
Beträge, da keine geschützten Daten über das Internet übermittelt
werden müssen. Die Abrechnung erfolgt über die Telefonrechnung.
Nachteil: Kontrolle der Abrechnung kann, gerade wegen der kleinen
Beträge, für die das Verfahren dient, problematisch sein.
Empfehlenswert? Wegen der grundsätzlichen
Bedenken gegenüber 0190er Internetzugangsdialern nur eingeschränkt
empfehlenswert.
Fazit
Zu empfehlen sind aus Kundensicht Zahlung auf Rechnung, Zahlung
per Lastschrift, Kreditkarte und paybox, als die die Interessen
von Händlern und Kunden am ausgewogensten berücksichtigende
Verfahren. Von Vorauskasse und 0190er Internetzugangsdialern ist
grundsätzlich abzuraten.
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